Schäumformen

Schäumformen werden im Modellbau beziehungsweise Formenbau hergestellt und dienen als Grundlage für das Reaction Injection Moulding Verfahren (RIM-Verfahren), bei dem Bauteile beziehungsweise Formteile aus Kunststoff hergestellt werden. Die Herstellung einer Schäumform basiert meist auf einer CAD-Zeichnung, die vom Kunden bereitgestellt wird oder vom Lohnfertiger konstruiert wird. Diese Zeichnung erlaubt die schnelle Fertigung der Formplatten, wobei im Werkzeugbau (Tooling) meist spanende Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen. Durch die Verwendung von CNC Werkzeugmaschinen lassen sich dabei Zeit- und Kostenvorteile realisieren. Zur Herstellung von Formen und Prototypen kommt meist Aluminium zum Einsatz. Aluminium ist leicht, kann gut spanend bearbeitet werden und weist eine für Kunststoffe ausreichend hohe Temperaturbeständigkeit auf. Das RIM Verfahren weist Ähnlichkeiten mit der Herstellung von Kunststoffformteilen per Spritzguß auf, steht zu diesem Fertigungsverfahren aber in Konkurrenz. Während beim Spritzguß meist thermoplastische Schmelzen zum Einsatz kommen, werden beim Reaction Injection Moulding zwei Komponenten sowie gegebenenfalls weitere Zusätze in einem Mischer vermengt. Die entstehende Reaktionsmasse wird im Anschluss in die Schäumform gespritzt. Schäumformen werden ähnlich wie Gießereimodelle verwendet, indem die eingespritzte Masse beziehungsweise der Reaktionsschaum in der Form aushärtet und dann als fertiges Produkt entnommen werden kann. Bei dem Schaum handelt es sich je nach vorgesehenen Anwendungen um unterschiedliche Kunststoffe, meist wird aber Polyurethan verwendet. Mithilfe von Schaumformen hergestellte Bauteile aus Polyurethan sind in der Regel etwas härter als Erzeugnisse aus anderen Kunststoffen und werden bevorzugt in der Automobilindustrie eingesetzt.