Stanzen
Stanzen ist ein Trennverfahren zur Fertigung von Flachteilen aus verschiedenen Werkstoffen wie Bleche, Pappe und Textilien mit einer Stanzpresse oder durch Schlag mit einem Hammerkopf auf ein Schneidwerkzeug.
Vorwiegend wird Stanzen zur Lochung von flachen Materialien verwendet. Die Mindestausstattung einer Stanzvorrichtung besteht aus zwei Werkzeugteilen: einem Halter für Stempel und einem Halter für Matrizen. Beim Eingreifen des Stempels in die Matrize wird das Material durch einen Scherschnitt getrennt.
Stanzverfahren in der Praxis
Stanzen kommt häufig in der Elektro- und Automobilindustrie vor. Das Stanzverfahren ist auch gängig bei der Produktion von Haushaltswaren und Verpackungen für die Lebensmittel-, Medizin- und Pharmaindustrie.
So funktioniert das Stanzen
Beim Stanzen wird zwischen zwei Verfahren unterschieden: Hubstanzen und Rotationsstanzen.
Hubstanzen:
Die Vorrichtung zum Hubstanzen besteht aus einer Presse, die mit einem Stanzwerkzeug ausgestattet ist. Meistens handelt es sich hier bei einem flachen Ober- und Unterwerkzeug. Der Stanzstempel befindet sich im Oberwerkzeug. Eine dazu passende Matrize wird im Unterwerkzeug angebracht. Durch eine präzise Ausrichtung der Werkzeuge zueinander trifft der Stempel exakt in die Matrize, wo der Werkstoff durchbrochen wird. Wichtig sich zu merken: Beim Hubstanzen wirkt die volle Stanzkraft auf die gesamte zu bearbeitende Fläche ein.
Rotationsstanzen:
Beim Rotationsstanzen werden die Stanzwerkzeuge in die sogenannten Hochgenauigkeitslagerungen montiert. Auch hier werden die Werkzeuge mit Stempel oberhalb eingespannt, das Matritzenwerkzeug wird unten angeordnet. Das zu bearbeitende Material wird nun beim Rotationsstanzen kontinuierlich zwischen den beiden Werkzeugen durchgeschoben. Daher auch der Name. Er führt zurück auf die rotierenden Werkzeuge. Wichtig sich zu merken: Es entsteht lediglich eine punktuelle Belastung, daher ist die Stanzkraft geringer als beim Hubstanzen. Der Vorteil bei diesem Verfahren: Sogenannte Endlosmaterialien können genauer und vor allem schneller bearbeitet werden.
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Das Stanzwerkzeug
Es gibt zwei wichtige Werkzeuge: Der Stempel und die Matritze. Der Stempel stellt die Innenform des gewünschten gefertigten Teils dar. Die Matritze hat eine zum Stempel entsprechen passende Öffnung. Ein plakatives Beispiel aus dem Alltag wäre hierfür der Locher.
Vor- und Nachteile des Stanzens
Spricht dafür | Spricht dagegen |
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Vorteile
- Höchste Präszision:
Stanzen ist bei der Bearbeitung von Dünnblech präziser als Laserschneiden. Mit einer garantierten Genauigkeit von +/-0,1 mm. Ohne Zunderbildung an den Schnittkanten. - Vielfalt:
Das Stanzverfahren dient dazu, eine Vielzahl unterschiedlicher Werkstoffe zu bearbeiten. - Sehr schnell bei vielen Schnitten:
Bei einer großen Anzahl von Schnitten in einem Blech, bietet das Stanzverfahren die schnellste Geschwindigkeit. - Günstig:
Je nach Auftragsgröße kann das Stanzen die kostengünstigste Lösung sein – insbesondere bei relativ hohen Stückzahlen.
Nachteile
- Nach 8 mm ist Schluss:
Das Stanzen eignet sich nur für das Schneiden und Umformen von dünnen Blechen bis zu einer Stärke von 8 mm - Verformung:
Bei besonders großen Teilen, die sehr intensiv mit dem Stanzverfahren bearbeitet werden, kann sich das Material an einigen Stellen verbiegen. - Zu speziell:
Beim Stanzverfahren ist häufig der Kauf von Werkzeugen oder die Entwicklung von Spezialwerkzeugen erforderlich.
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