Schleudergießen

Das Schleudergießen gehört zu den Fertigungsverfahren im Bereich Gießen und dient der Herstellung rotationssymmetrischer Bauteile aus Metall oder Kunststoff. Das Gießverfahren Schleuderguss gehört zum Urformen und ähnelt insofern dem Kokillenguss, als dass die Metallschmelze beziehungsweise der flüssige Kunststoff in eine Kokille gefüllt wird. Bei Kokillen handelt es sich um Dauerformen, die die Kontur des gefertigten Bauteils aufweisen. Die Besonderheit beim Schleudergießen ist, dass die Kokille anders als beim Druckgießen , Feingießen , Spritzgießen, Stranggießen , Sandguss und den konventionellen Kokillengießverfahren während des Prozesses um eine Mittelachse rotiert. Die meist aus Gusseisen gefertigte Dauerform wird dazu in der Gießerei auf eine geeignete Vorrichtung gespannt, mit flüssigem Metall oder einem anderen Werkstoff gefüllt und in Rotation versetzt. Die Schmelze wird durch die an der Kokillenwand entstehenden Reibungskräfte ebenfalls in Rotation versetzt. Die Rotationsgeschwindigkeit ist so hoch, dass die resultierenden Zentrifugalkräfte die Schmelze nach außen drücken und dafür sorgen, dass das flüssige Metall nach und nach erstarrt. Das Bauteil nimmt eine Außenkontur an, die der Innengeometrie der Kokille entspricht. Beim Schleuderguss wird zwischen einer vertikalen und einer horizontalen Fertigungstechnik unterschieden. Die beiden Varianten unterscheiden sich hinsichtlich der Rotationsrichtung der Kokille. Während sich der horizontale Schleuderguss überwiegend für die Herstellung langer Bauteile eignet, ist das vertikale Schleudergießen für konische oder kugelförmige metallische Gussteile prädestiniert. Im Fernstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen von Oncampus werden die theoretischen Grundlagen der Fertigungstechnik Schleuderguss erläutert. Zu den bekanntesten Unternehmen gehört unter anderem Gontermann-Peipers.